„Entscheidender Schritt zu europäischer Wasserstoffwirtschaft“

„Entscheidender Schritt zu europäischer Wasserstoffwirtschaft“

Bochum/Essen/Münster (ots) – Die fünf Partner des Wasserstoffprojektes GET H2 Nukleus (bp, Evonik, Nowega, OGE, RWE) begrüßen sehr die heute veröffentlichte Europäische Wasserstoffstrategie. „Im Zusammenspiel mit der Nationalen Wasserstoffstrategie, ist das Konzept der EU ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer europäischen Wasserstoffwirtschaft und damit für die Erreichung der Klimaziele“, sagt Bernhard Niemeyer-Pilgrim, Vorstandsmitglied der BP Europa SE.

Mit der Erzeugung von grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien, dem Transport über 130 Kilometer Rohrleitungen und der Abnahme im Industriesektor ist der GET H2 Nukleus eines der Vorreiterprojekte für eine ganzheitliche Wasserstoffinfrastruktur. „Wir starten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, im Umfeld zentraler Energieknotenpunkte Europas. Das macht den GET H2 Nukleus zu einem idealen ersten Baustein des europäischen Wasserstoffnetzes“, sagt Roger Miesen, Vorstandsvorsitzender der RWE Generation SE.

Die deutsche wie die europäische Wasserstoffstrategie sind wichtige Grundlagen. Aber: „Jetzt braucht es eine zeitnahe Umsetzung der geplanten Maßnahmen der deutschen und der europäischen Wasserstoffstrategien. Nur so kann die notwendige Investitionssicherheit für die an Wasserstoffprojekten beteiligten Unternehmen geschaffen werden“, sagt Thomas Basten, Leiter Pipelines der Evonik-Division Technology & Infrastructure. Die bisherigen Signale aus der Politik seien sehr positiv.

Die Partner des GET H2 Nukleus haben zahlreiche Arbeitsschritte bereits angestoßen, um die CO2-Einsparungspotenziale von grünem Wasserstoff so frühzeitig wie möglich zu realisieren:

– Die Baufeldvorbereitung und technische Planung der 100 MW Elektrolyseanlage in Lingen laufen.
– Die Machbarkeitsstudie für die Errichtung der Wasserstoffeinspeisestation ist abgeschlossen.
– Das Netzanschlussbegehren für die Einspeisung von grünem Wasserstoff in Lingen liegt vor.
– TÜV-Studien für die erste der umzustellenden Leitungen liegen vor.
– Vorbereitung von ersten Maßnahmen zur Umstellung bestehender Erdgasleitungen auf Wasserstoff werden getroffen.
– Der Bau der Verbindungsleitung vom Chemiepark von Evonik in Marl zur Raffinerie von BP in Gelsenkirchen-Scholven beginnt im August 2020.
– Die technische Planung der Herrichtung des Netzanschlusspunktes BP Lingen für die Abnahme des Wasserstoffs ist gestartet.
– Der Austausch mit den Genehmigungsbehörden zur Leitungsumstellung, zum Leitungsneubau und zum Bau der Elektrolyse ist gestartet. Die Produktion des grünen Wasserstoffs und die Belieferung der Kunden sollen bereits 2023 starten, soweit die erforderlichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch die notwendigen gesetzlichen Änderungen in den nächsten Monaten verabschiedet und umgesetzt werden. Das schafft die Basis für positive Investitionsentscheidungen der Partner.

Hintergrund: H2-Transport und die Rolle in der Energiewende

Der Transport von Wasserstoff in eigenen Netzen wird bereits seit mehreren Jahrzehnten in Deutschland und anderen europäischen Ländern durchgeführt. Bislang handelt es sich jedoch um private Netze der Industrie ohne Zugang für Dritte.

Die Erzeugung von grünem Wasserstoff aus regenerativem Strom ermöglicht es, erneuerbare Energien über lange Strecken zu transportieren, über eine lange Zeit in großen Mengen zu speichern und in Sektoren einzusetzen, die sich einer direkten Elektrifizierung entziehen. Daher können die Erzeugung von grünem Wasserstoff und der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur bedeutende Schritte auf dem Weg zur Erreichung der Klimaziele sein.

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