Kinderrechte-Check für geflüchtete Kinder: Save the Children präsentiert erweitertes Instrument zur Überprüfung der Unterbringungssituation geflüchteter Kinder

Kinderrechte-Check für geflüchtete Kinder: Save the Children präsentiert erweitertes Instrument zur Überprüfung der Unterbringungssituation geflüchteter Kinder

Berlin (ots) –

– Der Kinderrechte-Check soll helfen, Herausforderungen in der Unterkunft und beim Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildungseinrichtungen zu erkennen
– Zusammenarbeit der zuständigen Verantwortlichen soll dadurch verbessert werden
– Ampelsystem hilft bei Früherkennung von Kinderrechtsverletzungen Mit einem erweiterten „Kinderrechte-Check für geflüchtete Kinder“ setzt Save the Children sein Engagement für bessere Standards in Unterkünften für geflüchtete Menschen fort. Das Messinstrument hilft dabei, die Qualität der Unterkünfte sowie den Zugang zu Leistungen und Angeboten während der zentralen Unterbringung zu überprüfen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die Rechte geflüchteter Kinder bei der Unterbringung berücksichtigt werden.

Die COVID-19 Pandemie hat verdeutlicht, dass eine zentrale Unterbringung geflüchteter Menschen nicht nur im Sinne des Infektionsschutzes abzulehnen ist. Im Zusammenhang mit den Kontaktbeschränkungen wurden ganze Unterkünfte isoliert und geflüchtete Menschen hatten kaum Zugang mehr zu Schutz-, Bildungs- und psychosozialen Unterstützungsmaßnahmen. Bereits vor der Pandemie waren geflüchtete Menschen in Unterkünften vielfältigen Belastungsfaktoren ausgesetzt. Insbesondere die Unterbringung von Kindern und ihren Familien in Erstaufnahmen und Gemeinschaftsunterkünften ist bedenklich, da sie nicht kindgerecht ist. Save the Children setzt sich deshalb grundsätzlich für eine dezentrale Unterbringung geflüchteter Kinder und ihrer Familien ein. Solange Kinder in Unterkünften für geflüchtete Menschen untergebracht werden, muss die Unterbringung zumindest nach verbindlichen Mindeststandards erfolgen, die die Vorgaben der UN-Kinderrechtskonvention und der EU-Aufnahmerichtlinie umsetzen.

Hier kommt der Kinderrechte-Check ins Spiel. In dem durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Kommission geförderten Projekt „Qualität in der Vielfalt sichern“ wurde eine frühere Version des Messinstruments in Unterkünften erprobt und mit Hilfe von Vertretern aus Unterkünften sowie Experten aus Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft überarbeitet. Das Ergebnis ist ein Qualitätsmessinstrument, das anhand von Bewertungen durch ein Ampelsystem Aufschluss über die Einhaltung der Mindeststandards gibt und Anregungen für Verbesserungsvorschläge unterbreitet: „Grün“ heißt, dass im Bereich Kinderrechte Mindeststandards erfüllt werden, „Gelb“ und „Rot“ zeigt auf, dass noch Handlungsbedarf besteht.

„Mithilfe des nun vorliegenden Kinderrechte-Checks kann die Unterbringungssituation noch zielgerichteter daraufhin untersucht werden, wo bereits Erfolge oder aber Herausforderungen in der Praxis bestehen“, sagt Ruby-Rebekka Brinza, fachliche Leitung des Bereichs Migration und Flucht in den deutschen Programmen von Save the Children. „Das Besondere am Kinderrechte-Check ist, dass er nicht nur die Unterkunft, sondern die gesamte Unterbringungssituation in den Blick nimmt. Es wird auch der Zugang zu externen Angeboten und Versorgungsleistungen geprüft. So wird beispielsweise gefragt, ob Kinder Zugang zum regulären Bildungssystem wie Kindertagesstätten und Schulen haben und ob es örtliche Vereine oder andere Freizeitangebote gibt.“

Neben der Unterkunft ist eine Reihe von Akteuren für die Wahrung der Kinderrechte während der zentralen Unterbringung verantwortlich. Der Kinderrechte-Check trägt diesem Umstand Rechnung, indem er konkrete Akteure für die Erfüllung der Mindeststandards benennt.

„Die Unterbringung geflüchteter Menschen ist eine wichtige Grundlage für ihr Ankommen in Deutschland. Die Wahrung der Kinderrechte ist in diesem Zusammenhang sowohl Voraussetzung als auch Chance für eine gelingende Integration und Partizipation von geflüchteten Kindern und ihren Familien,“ sagt Susanna Krüger, Vorstandsvorsitzende von Save the Children Deutschland. „Auf dem Weg dahin sehen wir uns als Berater und Ansprechpartner für Landesbehörden und Unterkünfte und stellen uns mit unserer Expertise, auch als Netzwerkpartner für Verbände und NGOs, gerne zur Verfügung.“

Dieses Projekt wurde aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds kofinanziert.

Link zur Publikation: Kinderrechte-Check für geflüchtete Kinder (https://www.savethechildren.de/fileadmin/user_upload/Downloads_Dokumente/Deutsche_Programme/Kinderrechte-Check/Der_Kinderrechte-Check_fuer_gefluechtete_Kinder.pdf)

Link zur Microsite: www.savethechildren.de/kinderrechte-check (http://www.savethechildren.de/kinderrechte-check)

Bei Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressestelle.

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in über 110 Ländern im Einsatz. Save the Children ist da für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen – seit 100 Jahren und darüber hinaus. Diese Kinder zu schützen, zu stärken und zu fördern ist das zentrale Anliegen der Organisation. Die Schwerpunkte der Arbeit liegen in den Bereichen Schule und Bildung, Schutz vor Ausbeutung und Gewalt sowie Überleben und Gesundheit. Save the Children setzt sich ein für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen können.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle – Susanne Sawadogo
Tel.: +49 (30) 27 59 59 79 – 120
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