Philanthropie wirkt – braucht aber bessere Rahmenbedingungen!
Philanthropie wirkt – braucht aber bessere Rahmenbedingungen!
Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig der Einsatz von Stiftungen für unsere Gesellschaft ist. Es braucht dringend zeitgemäße Rahmenbedingungen für zivilgesellschaftliches Engagement!
Wien (OTS) – Gemeinnützig aktive Stiftungen sind auch in Österreich dauerhaft für das Gemeinwohl tätig und haben sich während der COVID-19-Krise vielseitig eingebracht. Sie leisten langfristig einen nachhaltigen Beitrag zur Bekämpfung der Auswirkungen der Pandemie, beispielsweise durch die Linderung akuter Notlagen, der Unterstützung von Wissenschaft und Forschung oder des Gesundheits- und Bildungsbereichs. Die aktuelle McKinsey Studie [„Reimagining European Philanthropy“] (https://www.ots.at/redirect/philantropy) hat erhoben, dass während der Krise in Europa bereits mehr als 1,1 Milliarden Euro von Stiftungen bereitgestellt wurden.
Stiftungen und ihre Mitarbeiter*innen sind teils selbst von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Trotzdem bekennen sich etliche Mitglieder des Verbandes für gemeinnütziges Stiften, Stiftungen und Fonds, in einem öffentlichen [Statement zum Engagement von Stiftungen in Krisenzeiten] (http://www.gemeinnuetzig-stiften.at/covid-19) dazu, weiterhin Organisationen im Sozial-, Kultur-, Wissenschafts-, Umwelt-oder Bildungsbereich als verlässliche Partner*innen zur Seite zu stehen.
Um dies effizient und unkompliziert tun zu können, brauchen sie aber bessere Rahmenbedingungen.
Das 2015 beschlossene Gemeinnützigkeitspaket war ein wichtiger Anfang für die Entwicklung einer zeitgemäßen österreichischen Stiftungslandschaft. Trotzdem gibt es in der Praxis weiterhin Hindernisse, wie zum Beispiel:
* das Fehlen der ganzheitlichen Absetzbarkeit von Spenden für
Bildung
* die Einschränkungen bei der Absetzbarkeit von Spenden für Kunst und Kultur
* die 3-Jahres-Regel bis zur Anerkennung der Gemeinnützigkeit
* die geltenden Unmittelbarkeitsbestimmungen
Deutschland und Schweiz sind Österreich punkto gemeinnütziges Stiftungswesen weit voraus. Unter den vorherrschenden Bedingungen ist Österreichs Anspruch als Philanthropie-Standort aufzuholen nicht zu verwirklichen Der Verband für gemeinnütziges Stiften fordert noch heuer deutliche Reformen.
Ruth Williams, Generalsekretärin des VgS dazu: „Gemeinnützig aktive Stiftungen leisten – besonders auch in Krisenzeiten – einen unerlässlichen Beitrag! Die veralteten Rahmenbedingungen, deren Reform 2015 zwar begonnen hat, aber bei Weitem nicht vollendet ist, erschweren das Engagement von Personen, denen das Gemeinwohl am Herzen liegt! Ein Beispiel: Spenden an gemeinnützige Stiftungen sind nur dann absetzbar, wenn diese auf einer Liste für spendenbegünstigte Organisationen eingetragen sind. Um in diese Liste aufgenommen zu werden, muss eine Organisation mindestens 3 Jahre bestehen. Wir fordern die Abschaffung der 3-Jahres-Regel und die Ausstellung eines Gemeinnützigkeitsbescheides bei Gründung, wie es in Deutschland erfolgreich gelebt wird. Damit sich engagierte Menschen dauerhaft rascher und unkomplizierter für das Gemeinwohl einsetzen können, müssen weitere Anreize geschaffen werden. Nur so werden wir Österreichs Stiftungslandschaft gemeinsam zum Blühen bringen!“
Ruth Williams, MSc
Generalsekretärin Verband für gemeinnütziges Stiften
Tel.: +43 664 544 10 90
Email: office@gemeinnuetzig-stiften.at
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