Schmuckenschlager: Raus aus der Krise – Aktive Hilfe für Weinwirtschaft

Schmuckenschlager: Raus aus der Krise – Aktive Hilfe für Weinwirtschaft

Weinjahrgang 2020: Blüte bald vorbei – mitentscheidend für die kommende Ernte

Wien (OTS) – “Österreichs Weinwirtschaft ist von der Corona-Krise massiv betroffen. Der Weinabsatz in Richtung Gastronomie und Gastrogroßhandel ist in den letzten drei Monaten komplett zusammengebrochen und entwickelt sich auch jetzt nur sehr zögerlich, ebenso im Export gab es massive Einbrüche. Die Winzer setzten daher verstärkt auf Direktvermarktung, auch in Form des Online-Handels. Diese positiven Ansätze wurden auch von der Österreichischen Weinmarketing (ÖWM) schwerpunktmäßig unterstützt. Um diese Krise aktiv zu meistern, hat nun der Österreichische Weinbauverband mithilfe der Corona-Krisen-Verordnungen der EU und der österreichischen Stützungsprogramme ein Hilfspaket ausgearbeitet, das derzeit umgesetzt wird. Auch die ÖWM hat auf die Öffnung der Gastronomie reagiert und setzt nun in ihrem Marketing neue Schwerpunkte”, erklärt Österreichs Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager zur aktiven Hilfe für die Weinwirtschaft.

Momentane Situation

Schmuckenschlager gibt einen kurzen Überblick über die momentane Situation in der Weinwirtschaft und bei den Weinbäuerinnen und Weinbauern: “Der neue Weinjahrgang entwickelt sich sehr gut. Die Blüte ist mitentscheidend für die kommende Ernte und ist in den meisten Gebieten bereits abgeschlossen. Um die Betriebe zu stärken und raus aus der Krise zu führen, hat der Österreichische Weinbauverband zusätzlich zu den von der Regierung bereits veröffentlichten Hilfspaketen, wie dem Härtefallfonds sowie den Corona-Hilfspaketen, zusätzliche Maßnahmen zur Unterstützung der heimischen Weinwirtschaft ausgearbeitet.”

Die Maßnahmen

Absatzförderung für Drittlandmärkte
Die Absatzbemühungen im Export sollen besonders gefördert werden. Dazu soll die bestehende Absatzförderung auf Drittlandmärkte im Rahmen des nationalen Stützungsprogrammes ausgedehnt werden. Ausgeweitet werden sowohl die Förderungsgegenstände als auch die Anhebung des vorgesehenen Fördersatzes von 50 auf 60%. Außerdem werden die dafür vorgesehenen Budgetmittel angehoben.

Investitionsförderung
Die Investitionsförderung im Rahmen des nationalen Stützungsprogrammes soll weiter ausgebaut werden. Bei besonders qualitätsfördernden Maßnahmen, die vor allem auch aufgrund des Klimawandels notwendig werden, wie Gärsteuerung, Kühlungsinvestitionen etc., wird die Förderintensität von 30 auf 40% angehoben. Neu aufgenommen in die Investitionsförderung werden Lagertanks, aber auch Konzentriermaßnahmen von Most, wie Umkehrosmose und Vakuumdestillation. Gerade die Vakuumdestillation ermöglicht auch die Herstellung von Traubendicksaft.

Umstellungsförderung von Weingärten
Die aufgrund des Klimawandels notwendigen Investitionen, wie Bewässerung, sollen vollinhaltlich beibehalten und ausgebaut werden. Dasselbe gilt für die Erhaltung und Rekultivierung von Böschungen und Terrassen. Die klassische Förderung der Umstellung von Weingärten soll nach über 20 Jahren aber angesichts der Marktsituation etwas reduziert werden.

Schaumweinsteuer
Die für den österreichischen Schaumwein gegenüber dem italienischen Frizzante wettbewerbsverzerrende Schaumweinsteuer wird mit 1. Juli abgeschafft. Dies sichert den Weinabsatz für rund tausend Sektgrundweinerzeuger.

Bereitstellung von Wein für Desinfektionsmittel
Zur Reduzierung der großen Weinlager, die ihren Grund im zusammengebrochenen Corona-Markt, aber auch in den großen Weinernten 2018 und davor haben, wird eine Destillation von Wein durchgeführt. Insgesamt sollen rund 10 Mio. l Wein des Jahrgangs 2018 und älter, die am Markt nicht mehr benötigt werden, zu einem Ankaufspreis von 35 Cent/Liter Wein weiterverarbeitet werden. Herangezogen werden dazu Budgetmittel aus dem Stützungsprogramm, wobei eine Aufstockung durch nationale Mittel möglich ist. Der dabei gewonnene Alkohol soll vorzugsweise zur Herstellung nach wie vor dringend benötigter Desinfektionsmittel verwendet werden. (Schluss)

Österreichischer Weinbauverband
Prof. Dipl.-Ing. Josef Glatt MBA
Tel.-Nr. 01/53441-8553
E-Mail: j.glatt@lk-oe.at

Pressestelle Landwirtschaftskammer (LK) Österreich
Prof. Dr. Josef Siffert
Tel.-Nr. 01/53441-8521
E-Mail: j.siffert@lk-oe.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender