Statement zur Stellungnahme “Tierwohlachtung” des Ethikrats: Massentierhaltung ist unserer Wertegemeinschaft nicht würdig

Statement zur Stellungnahme “Tierwohlachtung” des Ethikrats: Massentierhaltung ist unserer Wertegemeinschaft nicht würdig

Berlin (ots) – Zu der gestern vom Deutschen Ethikrat vorgestellten Stellungnahme “Tierwohlachtung – Zum verantwortlichen Umgang mit Nutztieren” erklärt Mahi Klosterhalfen, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt:

“Der Ethikrat hat mit dieser Stellungnahme ein klares Zeichen gesetzt: Industrielle Tierhaltung hat nicht nur ein schlechtes Image, sie ist ein Problem. Die Massentierhaltung ist unserer Wertegemeinschaft nicht würdig und muss abgeschafft werden.

Die Botschaft an die Politik ist klar: Was Tierschutzorganisationen bereits seit Jahren fordern und was zudem gesellschaftlicher Konsens ist, muss jetzt endlich umgesetzt werden. Wir brauchen kein Herumdoktern an den Symptomen eines kranken Systems, sondern einen tiefgreifenden Strukturwandel. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sollte die Aussagen des Ethikrats als grundlegende Kritik an ihrer bisherigen Arbeit verstehen. So kann es nicht weitergehen.

Aktuell bietet sich eine goldene Gelegenheit für einen ersten Schritt: Mit der Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung könnten Kastenstände für Sauen endlich der Vergangenheit angehören. Niemand braucht über Fixierungszeiten oder Käfigbreiten zu feilschen, wenn durch die Kastenstände das Grundprinzip verletzt wird, Tiere so weit wie möglich schmerz- und leidfrei zu halten.”

Hintergrund

In seiner Stellungnahmen hebt der Deutsche Ethikrat hervor, dass der Schutz der Tiere den menschlichen Nutzungsinteressen Grenzen setzt. Er fordert “erhebliche Reformen”, da diese Grenzen permanent überschritten werden. Der Transformationsprozess müsse dabei von der Politik gestaltet werden. Das gesamte Statement: http://ots.de/8kEEEB

Die aktuell diskutierten Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung gesteht Sauen in Zuchtbetrieben eine kürzere Zeit in geringfügig größeren Kastenständen zu als bisher. Allerdings erst nach einer jahrelangen Übergangsfrist. Bis dahin soll eine seit langem gültige – jedoch von TierhalterInnen weitestgehend ignorierte – Platzvorgabe gestrichen bzw. abgeschwächt werden. Die langen Übergangsfristen bezeichnet der Ethikrat explizit als “nicht hinnehmbar”. Mehr dazu: https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/teilerfolg-abstimmung-um-kastenstaende-vertagt

Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt

Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt setzt sich gegen Massentierhaltung und für die vegane Lebensweise ein. Dafür wirkt sie auf wichtige Akteure aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik ein, um Tierschutzstandards zu erhöhen, den Verbrauch von Tierprodukten zu reduzieren und das pflanzliche Lebensmittelangebot zu verbessern. Interessierten bietet sie fundierte Informationen und zeigt Alternativen auf. Mehr erfahren Sie auf https://albert-schweitzer-stiftung.de.

Pressekontakt:

Diana von Webel
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
+49 30 400 54 68-15
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