Investitionen um 940 Millionen Euro für Wasser-Projekte
Investitionen um 940 Millionen Euro für Wasser-Projekte
LH Mikl-Leitner/LH-Stv. Pernkopf: Wasser-Projekte beleben Konjunkturmotor
St. Pölten (OTS/NLK) – Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf präsentierten heute bei einer Pressekonferenz ein Maßnahmenpaket in Höhe von 940 Millionen Euro für mehr als 1.500 Projekte im Bereich der Wasserwirtschaft. Dabei wird in Trinkwasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Bewässerung und Hochwasserschutz investiert.
„Für uns ist es selbstverständlich, dass Wasser bei uns immer in exzellenter Qualität verfügbar ist. Und gleichzeitig unser Abwasser beseitigt und gereinigt wird. Unsere Aufgabe ist es, das flüssige Gold an Orte zu bringen, wo zu wenig davon vorhanden ist. Es ist aber auch wichtig, das Wasser umzuleiten, wenn es Häuser flutet. Das Einsatzgebiet von Wasser ist also vielseitig und gleichzeitig ist unbestritten: Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung, Bewässerung und Hochwasserschutz sind vier Bereiche der Daseinsvorsorge“, erklärte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Gerade in Niederösterreich habe man eine funktionierende Wasserwirtschaft. Damit das weiter gut funktioniere, habe man sich viel vorgenommen. „Alleine in den nächsten Jahren werden wir in allen Regionen unseres Bundeslandes 940 Millionen Euro bis zum Jahr 2023 in weitere Wasser-Projekte investieren. Das sind Wasser-Projekte zum Wohl und Schutz der Bevölkerung, die vor allem Gewässerschutz und Hochwasserschutz nach vorne bringen. Und das sind Projekte, die wesentliche Impulse im Bereich Wirtschaft sowie Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen sind“, so die Landeshauptfrau weiter.
Die Investitionen fließen dabei in rund 580 Trinkwasserprojekte, 730 Projekte beim Ausbau der Abwasserbeseitigung, 60 Vorhaben im Bereich der Bewässerung und 150 Maßnahmen für den Hochwasserschutz. Mikl-Leitner dazu: „Bei den Projekten denke ich beispielsweise an eine fast 30 Kilometer lange Trinkwasserleitung im Waldviertel oder fast 70 Kilometer neue Leitungen zur Sicherung des Trinkwassers in der Buckligen Welt.“ Im Hinblick auf den Ausbau der Abwasserbeseitigung verwies die Landeshauptfrau auf die Sanierung des Pumpwerkes in Krems um beinahe elf Millionen Euro oder die Revitalisierung und Erweiterung der Kläranlage in Korneuburg um rund sechs Millionen Euro.
„Wir spüren den Klimawandel und kämpfen mit Trockenheit“, ergänzte die Landeshauptfrau und verwies auf die bevorstehenden Bewässerungs-Vorhaben. „Uns ist es wichtig, die Lebensmittelsicherheit in Niederösterreich sicherzustellen“, sagte sie und führte die großen Herausforderungen besonders für die Landwirtschaft an. Beim Ausbau des Hochwasserschutzes sagte Mikl-Leitner, dass „seit dem Hochwasser 2002 1,2 Milliarden Euro in diese wichtigen Sicherheitsprojekte investiert wurden.“
In Summe spreche man laut Landeshauptfrau von über „1.500 Projekten im Bereich der Wasserwirtschaft, die wir bis Ende 2023 umsetzen werden. Das ist eine Menge Geld, aber gut investiertes Geld. Und ich bin fest davon überzeugt, dass die regionale Wirtschaft in einem großen Ausmaß profitieren wird. Eine Tatsache, die gerade in sehr unsicheren Zeiten wichtig ist, und Betrieben Planbarkeit geben soll und Arbeitslose in Beschäftigung bringen wird. Es ist ein Maßnahmenpaket, das wir zum richtigen Zeitpunkt setzen.“
Auch LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf unterstrich die Wichtigkeit dieses Maßnahmenbündels. Denn die Folgen des Klimawandels seien längst spürbar: „Unwetter werden stärker, punktueller und plötzlicher. Vorige Woche gab es beispielsweise 110 Liter Niederschlag innerhalb einer ¾ Stunde in Karlstein. Auf der anderen Seite sind lange Trockenperioden schlecht für den Pflanzenwuchs. In manchen Regionen fehlten im Frühjahr 80 Prozent des Niederschlages.“ Deswegen investiere man gemeinsam mit EU, Bund und Gemeinden in diesem Bereich. Im Bereich der Trinkwasserversorgung sind das 205 Millionen Euro für 580 Projekte. Die drei größten Projekte sind die Trinkwasserleitung von Krems nach Zwettl, die Trinkwassersicherung in der Buckligen Welt und die Trinkwasserversorgung Urnbachtal. Mit dem Bau der Leitung von Krems nach Zwettl sei die Trinkwasserversorgung im Waldviertel gesichert, für den ersten Abschnitt werden zwischen Zwettl und Rastenfeld vom Land, Bund und EVN 16 Millionen Euro investiert. 5,5 Millionen Euro investieren Land, Bund und Gemeinden in der Buckligen Welt. Dort werden derzeit 68 Kilometer Leitungen, Behälter und Pumpen errichtet, um Wasser vom Pittental in die Hochlagen zu transportieren. Mit der Trinkwasserversorgung Urnbachtal wird rund um Waidhofen/Ybbs eine 27 Kilometer lange Wasserleitung um 2,5 Millionen Euro errichtet.
„Aber nicht nur das saubere Trinkwasser muss zu den Menschen kommen, auch das Abwasser muss wieder gereinigt und beseitigt werden. Bis 2023 investieren wir rund 330 Millionen Euro in 730 Projekte zum Ausbau der Abwasserbeseitigung“, fügte Pernkopf an. Zum einen wird bei der Kläranlage des Gemeindeabwasserverbandes Krems das Pumpwerk komplett erneuert. Für diese Generalsanierung fallen Investitionskosten von 10,8 Millionen Euro bis Herbst 2020 an. Mit Investitionen von sechs Millionen Euro wird die Kläranlage Korneuburg erweitert und technisch verbessert. Beim Neubau der Abwasserbeseitigungsanlage Pulkau haben sich die Gemeinden Pulkau, Schrattenthal und Zellerndorf zu einem neuen Gemeindeabwasserverband zusammengeschlossen um eine neue Kläranlage für 13.500 Einwohner zu errichten. Die Fertigstellung ist für Ende 2022 geplant, investiert werden fünf Millionen Euro.
„Gerade die vergangenen Monate haben gezeigt, wie wichtig es ist, auch in der Lebensmittelproduktion unabhängig vom Weltmarkt zu sein. Jedoch stellen immer längere Trockenperioden für unsere Bäuerinnen und Bauern eine große Herausforderung dar. Wir setzen daher rund 60 Bewässerungsprojekte mit einer Investitionssumme von rund 56 Millionen Euro um“, erklärt LH-Stellvertreter Pernkopf. So werden beispielsweise in Zissersdorf und in Angern an der March Bewässerungsanlagen um rund drei beziehungsweise zwei Millionen Euro gebaut. Im Jänner habe man ein eigenes Kompetenzzentrum Wasser angekündigt, das bereits in Umsetzung sei.
Zu den technischen Hochwasserschutzmaßnahmen, mit Dämmen und Becken, komme auch eine Vielzahl an ökologischen Maßnahmen mit denen Flüssen wieder mehr Raum gegeben werde, beispielsweise durch die Wiederanbindung von Altarmen. Pernkopf dazu: „Wir haben schon mehr als 220 Projekte mit 200 Millionen Euro umgesetzt, bis 2023 sind weitere 40 Projekte um 29 Millionen Euro geplant.“ Im Moment wird unter anderem die größte Fischwanderhilfe Österreichs am Kraftwerk Altenwörth gebaut. Die Anbindung des Spittelauer Arms und Renaturierung der Fischamündung, beide jeweils im Gebiet des Nationalparks Donau-Auen, wird ebenso errichtet. „Die Renaturierungen haben einen dreifachen Nutzen: Es entstehen natürliche Rückhalteräume bei Hochwässern, wertvolle Rückzugsräume für geschützte Arten und attraktive Naherholungsräume für die Bevölkerung“, unterstrich Pernkopf abschließend.
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