Deutsche E-Learning-Spezialisten helfen WHO Corona-Boom zu managen
Deutsche E-Learning-Spezialisten helfen WHO Corona-Boom zu managen
Potsdam (ots) – Europas Pionier in Sachen offene Onlinekurse, das deutsche Hasso-Plattner-Institut (HPI), unterstützt die Weltgesundheitsorganisation dabei, den gegenwärtigen Ansturm auf deren Lernplattform OpenWHO zu bewältigen. „Seit dem Ausbruch des Coronavirus zu Jahresbeginn bis Ende Mai laufen gut 2,7 Millionen mehr Anmeldungen zu Kursen der WHO über unsere Server als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs“, berichtet HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel. Gleichzeitig habe die Zahl der betreuten Nutzer um fast 1,3 Millionen Menschen aus aller Welt zugenommen.
Die Weltgesundheitsorganisation bedient sich bereits seit 2016 der Technologie des Potsdamer Instituts. Dieses betreibt damit seit 2012 seine eigene IT-Lernplattform openHPI. Derzeit schult die WHO in zahlreichen Sprachen schnell viel medizinisches Personal für den Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie. HPI-Mitarbeitende betreuen den Helpdesk der Lernplattform.
Noch 2019 hatte OpenWHO im gleichen Zeitraum von 1. Januar bis Ende Mai lediglich einen Zuwachs von gut 23.000 Kurseinschreibungen und knapp 12.000 Nutzern zu bewältigen gehabt. „Wir freuen uns, in diesen herausfordernden Zeiten der Weltgesundheitsorganisation eine verlässliche Hilfestellung bei der Bewältigung des starken Volumens an Datenverkehr bieten zu können“, betont der Informatikprofessor.
WHO-Generaldirektor: „Gewaltige Leistung“
Am 27. März dieses Jahres hatte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus es sich nicht nehmen lassen, über den Kurznachrichtendienst Twitter zur einmillionsten OpenWHO-Einschreibung zu gratulieren. Der Äthiopier schrieb: „Das ist eine gewaltige Leistung“. Wiederholt verwiesTedros in Pressekonferenzen und auf Twitterauf die hohe Bedeutung der Plattform seiner Organisation für die Fachkräfte in den Gesundheitssystemen aller Länder: „Wissen ist der Schlüssel, um die öffentliche Gesundheit voranzubringen und #COVID19 zu besiegen“, twitterte er.
Für das Echtzeit-Training zum Umgang mit Covid-19-Erkrankungen gibt es auf OpenWHO mittlerweile rund 80 Onlinekurse in 26 Sprachen. Seit kurzer Zeit sind auch die weit verbreiteten afrikanischen Sprachen Suaheli, Hausa und Amharisch dabei. Ein knappes Drittel der Plattform-Nutzer stammt aus Indien und dem übrigen Südasien. Deshalb gibt es die Kurse zum Beispiel auch auf Hindi, Bengali und Urdu sowie auf Oriya, das vorwiegend im indischen Bundesstaat Odisha (Orissa) gesprochen wird.
Das openHPI-Team meistert vielfältige Herausforderungen
„Da das openHPI-Team seine Lernplattform bereits in den Weltsprachen Deutsch, Englisch, Chinesisch, Russisch und Spanisch anbietet, stellt uns die Arbeit für die WHO vor vertraute Herausforderungen. Aber ab und zu gilt es auch, mit bislang gänzlich unbekannten Schriftzeichen umzugehen“, berichtet der HPI-Direktor. Die Entwickler hätten sich zudem darauf einstellen müssen, dass es in manchen Kulturen nur einen Namen gibt, also es für die Lernwilligen nicht obligatorisch sein darf, im digitalen Anmeldeformular sowohl ein Vornamens- als auch ein Nachnamensfeld auszufüllen.
Für die massiv ausgeweitete Nutzung der OpenWHO-Plattform müssen die HPI-Server in Spitzenzeiten 30.000 Anfragen pro Minute „schultern“. Nach Meinels Angaben hat das Helpdesk-Team des Instituts seit Jahresbeginn etwa 29.000 Vorgänge bearbeitet. Dabei geht es zum Beispiel darum, für die Weltgesundheitsorganisation technische Fragen zu klären und Probleme zu lösen.
Hintergrund zur interaktiven Bildungsplattform openHPI
Seine interaktiven Internetangebote hat das Hasso-Plattner-Institut als Pionier unter den europäischen Wissenschafts-Institutionen am 5. September 2012 gestartet – auf der Plattform https://open.hpi.de. Sie bietet seitdem einen Gratis-Zugang zu aktuellem Hochschul-Wissen aus den sich schnell verändernden Gebieten der Informationstechnologie und Innovation. Das geschieht bislang hauptsächlich auf Deutsch, Englisch und Chinesisch. Im Herbst 2017 hat openHPI aber erstmals auch die Online-Übersetzung und Untertitelung eines Kurses in elf Weltsprachen angeboten. Mittlerweile wurden auf openHPI rund 777.000 Kurseinschreibungen registriert. Etwa 235.000 Personen aus 180 Ländern gehören auf der Plattform zum festen Nutzerkreis. Er wächst täglich. Für besonders erfolgreiche Teilnehmer an seinen „Massive Open Online Courses“, kurz MOOCs genannt, stellte das Institut bisher mehr als 79.200 Zertifikate aus. Das openHPI-Jahresprogramm für 2020 umfasst zahlreiche Angebote für IT-Einsteiger und Experten. Auch die in der Vergangenheit angebotenen rund 70 Kurse können im Selbststudium nach wie vor genutzt werden – ebenfalls kostenfrei. Studierende können sich für das Absolvieren von openHPI-Kursen jetzt auch Leistungspunkte an ihrer Universität anrechnen lassen. Wer sich Videolektionen aus den Kursen unterwegs auch dann anschauen will, wenn keine Internetverbindung gewährleistet ist (etwa im Flugzeug), kann zudem die openHPI-App für Android-Mobilgeräte, iPhones oder iPads nutzen.
presse@hpi.de
Christiane Rosenbach, Tel. 0331 5509-119, christiane.rosenbach@hpi.de
und Friederike Treuer, Tel. 0331 5509-177, friederike.treuer@hpi.de
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