„matinee“: Porträts „Die Coudenhove-Kalergis: Europa im Herzen, zuhause in der Welt“ und „Meine Stadt – Luxemburg“

„matinee“: Porträts „Die Coudenhove-Kalergis: Europa im Herzen, zuhause in der Welt“ und „Meine Stadt – Luxemburg“

Außerdem: „Ikonen Österreichs – Das Care Paket“ und „Die Kulturwoche“

Wien (OTS) – Im Rahmen des ORF-Programmschwerpunks anlässlich 75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg (Details unter presse.ORF.at) präsentiert die „matinee“ am Sonntag, dem 3. Mai 2020, um 9.05 Uhr in ORF 2 das Porträt „Die Coudenhove-Kalergis: Europa im Herzen, zuhause in der Welt“. Der von ORF/3sat koproduzierte Film von Helene Maimann spiegelt anhand der Familiensaga eines der ältesten Adelshäuser Europas historische Meilensteine des 20. Jahrhunderts wider. Danach führt eine Ausgabe der Architektur-Reihe „Meine Stadt“ nach „Luxemburg“ (10.00 Uhr) und taucht nicht nur in die Hauptstadt des gleichnamigen Großherzogtums ein, sondern erforscht den Kleinstaat inmitten Europas. Zum Abschluss des von Martin Traxl präsentierten ORF-Kulturvormittags bringt „Die Kulturwoche“ (10.25 Uhr) aktuelle Berichte und Tipps bzw. widmet sich die Kurzreihe „Ikonen Österreichs“ dem berühmten „Care Paket“ (10.45 Uhr), das in der Nachkriegszeit Tausenden Menschen das Überleben sicherte.

Die Coudenhove-Kalergis: Europa im Herzen, zuhause in der Welt (9.05 Uhr)

Hochpolitisch und weltoffen – Die Coudenhove-Kalergis sind eine außergewöhnliche Familie und eng verbunden mit Europas Geschichte. Sie zählen zum deutsch-böhmischen Hochadel mit einem Familienstammbaum, der sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen lässt.
Lange residierten sie im heutigen Tschechien, bis sie 1945 vertrieben wurden. Die Flucht führte sie zu Fuß nach Österreich. Barbara Coudenhove-Kalergi, die heutige Matriarchin der Familie, und ihr Bruder Michael können sich noch daran erinnern. Geboren wurden sie in Prag. Dorthin kehrte Barbara als ORF-Reporterin zurück, 1989 wurde sie Chefin des ORF-Büros. Sie war es, die Österreich über die Demokratiebewegungen in Osteuropa, über das Ende der kommunistischen Regime und den Fall des Eisernen Vorhangs informierte.
Barbara Coudenhove-Kalergi ist quasi das Herz der Familie. Sie kennt die ungewöhnlichen Familiengeschichte am besten. Ihr Großonkel Hans ging nach Zentralafrika und lebte im Busch mit zahlreichen Tieren, vor allem Affen. Ihr Onkel Hansi war ein Exzentriker von hohen Graden, verheiratet mit der ersten Pilotin Österreichs. Barbaras Onkel Richard ehelichte noch als Teenager die um vieles ältere Burgschauspielerin Ida Roland und gründete 1924 die Paneuropa-Union. Er gilt somit als Vordenker der Europäischen Union. Geboren wurden beide in Tokio, als Söhne des ehemaligen Geschäftsträgers der k.u.k. Botschaft Heinrich Coudenhove-Kalergi und seiner Frau Mitsuko Aoyama. Barbaras Großmutter war eine der prominentesten Japanerinnen in Europa und wird bis heute im Land er aufgehenden Sonne verehrt. Die Japaner drehen Filme über sie, zeichnen populäre Mangas, und wenn sie nach Wien kommen, stellen sie manchmal eine kleine Flasche Sojasauce auf ihr Grab in Wien-Hietzing.
In Helene Maimanns Film besuchen einige Familienmitglieder die Schauplätze – und ihre Geschichten, auch die der Jüngsten, spannen einen sehr persönlichen, authentischen, berührenden und nicht zuletzt oft auch heiteren Bogen durch ein bewegtes Jahrhundert.
Sie sprechen mehrere Sprachen, Nationalismus ist ihnen ebenso fremd wie Standesdünkel. Alle ergriffen bürgerliche Berufe, einige wurden Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Künstlerinnen und Künstler, damit auch Bohemiens. So wird das Familienporträt zugleich eine Erzählung über die wesentlichen Meilensteine europäischer Geschichte des 20. Jahrhunderts: Vom Untergang der k.u.k. Monarchie am Ende des Ersten Weltkriegs über die kurze Blüte der Zwischenkriegszeit in Prag, die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, die Vertreibungen der Nachkriegszeit und die Schatten des Kalten Krieges, die sich danach jahrzehntelang über den Kontinent legten.

Meine Stadt – Luxemburg (10.00 Uhr)

Diese Ausgabe der Dokureihe „Meine Stadt“, in der der Wiener Architekt Jakob Dunkl faszinierende Bauwerke in europäischen Metropolen erkundet, durchstreift nicht nur eine Stadt, sondern gleich ein ganzes Land: Luxemburg. Im Herzen Europas gelegen, wird das Großherzogtum seiner Größe wegen häufig auf der Landkarte übersehen. Dessen Hauptstadt boomt das mittelalterliche Städtchen hat sich mit seiner extremen Topografie vom Zentrum eines Zwergenstaates zur Metropole europäischer Institutionen entwickelt. Die globalisierte Kleinstadt ist heute der siebtgrößte Finanzplatz der Welt und auch architektonisch ist der Sprung von der Tradition in die Moderne gelungen. Den Film gestaltete Mic Thiemann.

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