Das Deutsche Schulbarometer Spezial: 37 Prozent der Lehrkräfte haben nur zu wenigen Schülern regelmäßig Kontakt
Das Deutsche Schulbarometer Spezial: 37 Prozent der Lehrkräfte haben nur zu wenigen Schülern regelmäßig Kontakt
Stuttgart (ots) –
– Das Deutsche Schulbarometer Spezial zur Corona-Krise ist eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit der ZEIT.
– Zentrale Ergebnisse: Die Mehrheit der Schulen (66 Prozent) ist nach Ansicht der befragten Lehrkräfte nicht gut vorbereitet in den Fernunterricht gestartet. Den größten Nachholbedarf sehen Lehrer bei den eigenen Kompetenzen im Umgang mit digitalen Lernformaten und der technischen Ausstattung der Schulen.
– Besonders betroffen von den Auswirkungen der Schulschließungen sind Grundschulen.
– „Zugang zu gutem Unterricht darf auch in der aktuellen Situation kein Glücksspiel sein“, sagt Dr. Dagmar Wolf, Leiterin des Bereichs Bildung der Robert Bosch Stiftung. Mehr als jede dritte Lehrkraft (37 Prozent) hat während der aktuellen Schulschließungen mit weniger als der Hälfte oder sogar mit nur sehr wenigen ihrer Schülerinnen und Schüler regelmäßig Kontakt. Gleichzeitig schätzen 43 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer den derzeitigen Arbeitsaufwand im Vergleich zu den üblichen Unterrichtszeiten als geringer ein. Das zeigen die Ergebnisse des Deutschen Schulbarometer Spezials, einer repräsentativen Umfrage der Robert Bosch Stiftung GmbH in Kooperation mit der ZEIT.
Die Mehrheit der Schulen (66 Prozent) ist nach Ansicht der befragten Lehrkräfte nicht gut vorbereitet in den Fernunterricht gestartet. Demnach fehlt es sowohl an digitalen Medien als auch an den technischen Voraussetzungen. Den größten Nachholbedarf sehen die Lehrer bei den eigenen Kompetenzen im Umgang mit digitalen Lernformaten (69 Prozent). „Zugang zu gutem Unterricht darf auch in der aktuellen Situation kein Glücksspiel sein“, sagt Dr. Dagmar Wolf, Leiterin des Bereichs Bildung der Robert Bosch Stiftung. „Neben positiven Einzelbeispielen engagierter Lehrer erleben wir momentan auch ein System, dem es an vielen Stellen nicht gelingt, ein Mindestmaß an Qualität flächendeckend sicherzustellen. Nach der Krise sollten Themen wie Unterrichtsqualität, Digitalisierung und Qualifizierung der Lehrkräfte ganz oben auf der Agenda stehen.“
Die Ergebnisse zeigen auch, dass mit den Grundschulen eine Schulform besonders von den Auswirkungen der Schulschließungen betroffen ist. Hier sehen 82 Prozent der befragten Lehrkräfte die eigene Schule nicht ausreichend vorbereitet. Jeder Zweite (51 Prozent) gibt an, aktuell weniger zu arbeiten, fast die Hälfte (47 Prozent) hat nur zu wenigen Schülern regelmäßig Kontakt. „Die Schule ist neben der Familie die maßgebliche soziale Instanz im Leben unserer Kinder – daran ändert auch die derzeitige Situation nichts“, so Dr. Dagmar Wolf. „Fast noch wichtiger als das Lernen ist dabei die Gestaltung von Beziehungen, gerade an den Grundschulen.“
Das Deutsche Schulbarometer Spezial zur Corona-Krise ist eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit der ZEIT. Das Meinungsforschungsinstitut forsa hat dazu vom 2. bis zum 8. April 2020 1.031 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland befragt. Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage, Berichte und Interviews finden Sie auf dem Deutschen Schulportal unter www.deutsches-schulportal.de (https://deutsches-schulportal.de/) .
Die Robert Bosch Stiftung vergibt seit 2006 gemeinsam mit der Heidehof Stiftung den Deutschen Schulpreis, den anspruchsvollsten Preis für gute Schulen in Deutschland. Um das Wissen aus der exzellenten Schulpraxis zu heben, aufzubereiten und auch weiterzuentwickeln haben die Stiftungen 2015 die Deutsche Schulakademie gegründet. Die Onlineplattform „Das Deutsche Schulportal“ ist ein Fachmedium für alle, die sich für Schul- und Unterrichtsentwicklung interessieren.
Über die Robert Bosch Stiftung
Die Robert Bosch Stiftung GmbH gehört zu den großen, unternehmensverbundenen Stiftungen in Europa. In ihrer gemeinnützigen Arbeit greift sie gesellschaftliche Themen frühzeitig auf und erarbeitet exemplarische Lösungen. Dazu entwickelt sie eigene Projekte und führt sie durch. Außerdem fördert sie Initiativen Dritter, die zu ihren Zielen passen.
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Die Robert Bosch Stiftung ist alleinige Trägerin des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart und der zugehörigen Forschungseinrichtungen, Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie (IKP), Robert Bosch Centrum für Tumorerkrankungen (RBCT) und Institut für Geschichte der Medizin (IGM). Sie ist außerdem Gesellschafterin des UWC Robert Bosch Colleges in Freiburg, der Deutschen Schulakademie in Berlin und des International Alumni Center (iac) in Berlin. Die Robert Bosch Stiftung hält rund 92 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und finanziert sich aus den Dividenden, die sie aus dieser Beteiligung erhält. Seit ihrer Gründung 1964 hat die Robert Bosch Stiftung rund 1,8 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit ausgegeben.
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