Moosbrugger: Nachhaltige Landwirtschaft braucht beständigen Rahmen

EU-Agrarpolitik: Landwirtschaftskammer verlangt stabile finanzielle Grundlagen

Wien (OTS) – „Die wichtigste Aufgabe der Landwirtschaft ist und bleibt es, die stets wachsende Anzahl an Menschen zu ernähren. Das gilt weltweit. Auch in Österreich werden und wollen unsere Bäuerinnen und Bauern weiterhin den Tisch mit erstklassigen Lebensmitteln decken. Hand in Hand mit diesem Auftrag achten unsere Landwirte auf eine tier-, umwelt- und klimafreundliche Erzeugung. Es ist möglich, all diese Ziele gleichzeitig zu erreichen, wenn man auf nachhaltige Intensivierung setzt. Denn die Steigerung der Ressourceneffizienz und der verantwortungsvolle Umgang mit den natürlichen Grundlagen sind Kernelemente einer ökosozialen Agrarpolitik. Diese nachhaltige Landwirtschaft braucht aber einen nachhaltigen Rahmen. Zwar gleicht vieles, was die Europäische Kommission mit der Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik, dem jüngst präsentierten ‚Green Deal‘ und der ‚Farm to Fork‘-Strategie künftig vorhat, exakt den Zielen aus Österreichs Umweltprogramm, doch will dieselbe Kommission gleichzeitig die Budgets in genau diesen Bereichen deutlich kürzen. Das geht so nicht“, erklärte Landwirtschaftskammer (LK) Österreich-Präsident Josef Moosbrugger anlässlich der Klartext-Veranstaltung „Welternährung auf der Kippe?“.

Stabiles EU-Budget nötig

„Nur eine flächendeckende Landwirtschaft sichert die Ernährungsfunktion eines Landes und garantiert gleichzeitig eine umwelt- und klimafreundliche Produktion. Das ist auch der Grund, warum wir in diesem Bereich ein stabiles EU-Budget und im Fall von möglichen Budgetreduktionen auch eine nationale Kompensation verlangen: Denn gleichzeitig mehr Leistung und mehr Auflagen für weniger Geld geht auf gar keinen Fall“, stellte Moosbrugger klar.

Von Wertschätzung zu Wertschöpfung

„Österreichs Bevölkerung bringt der Landwirtschaft eine hohe Wertschätzung entgegen. Damit unsere Bäuerinnen und Bauern auch weiterhin so nachhaltig wirtschaften können, muss aber die Wertschätzung in der Wertschöpfung und somit auch im bäuerlichen Einkommen ihren Niederschlag finden. Gemeinsam mit Konsumentinnen und Konsumenten, den Verarbeitungsbetrieben sowie dem Handel können wir in der Landwirtschaft Einkommen stabilisieren und den Betrieben Zukunftschancen geben“, so Moosbrugger ergänzend.

Vorhaben in Legislaturperiode umsetzen

„Das Arbeitsprogramm der neuen österreichischen Bundesregierung enthält für uns etliche wichtige gemeinsame Zielsetzungen, die realisierbar sind und einen für Gesellschaft, Landwirte und Umwelt beziehungsweise Klima entscheidenden Mehrwert darstellen. Nun gilt es, diese in der eben begonnenen Legislaturperiode umzusetzen. Es geht dabei darum, die Kreislaufwirtschaft zu stärken, den Ressourceneinsatz zu analysieren sowie die Förderprogramme zu evaluieren, klimaschutzrelevante Maßnahmen zu setzen und schließlich Transparenz und Etikettierung zu verbessern.“

Weltbevölkerung wächst

„Im Jahr 2011 überstieg die Weltbevölkerung die Marke von sieben Milliarden Menschen. Bis zum Jahr 2050 werden wir laut Prognosen sogar neun Milliarden Menschen sein. Zwischen 2015 und 2030 wird weltweit die Nachfrage nach Lebensmitteln um 26% wachsen, bis 2050 sogar um rund 50%, wenn alle Menschen artgerecht ernährt werden wollen und sich die Verbrauchsmuster nicht substanziell ändern. Wenn man dann noch zusätzlich bedenkt, dass ein durch den Klimawandel unsicherer gewordener Wetterverlauf mitentscheidend für Erfolg oder Misserfolg in der Landwirtschaft ist, kann man erst die hohe Verantwortung von Bäuerinnen und Bauern ermessen, die sie tagtäglich gegenüber der Gesellschaft erfüllen. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, benötigen sie jedoch in der künftigen EU-Agrarpolitik stabile, nachhaltige, flexible sowie planbare finanzielle und regulatorische Grundlagen“, fasste Moosbrugger zusammen. (Schluss)

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