Bayr fordert zeitgemäße repräsentative Statistik zu FGM in Österreich
„Wir brauchen valide Daten, um präventiv gegen weibliche Genitalverstümmelung tätig werden zu können“
Wien (OTS/SK) – Anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) am 6. Februar haben Petra Bayr, SPÖ-Abgeordnete und Sprecherin der Plattform „stopFGM“, und Kristina Hametner, Leiterin des Wiener Programms für Frauengesundheit, zur Prävention von FGM im Rahmen einer Pressekonferenz Stellung genommen. „FGM ist eine Menschenrechtsverletzung, von der weltweit 200 Millionen Mädchen und Frauen betroffen sind“, so Bayr, die festhält, dass „es für Österreich nur Schätzungen, aber keine seriösen Zahlen gibt“. Bisherige Daten zu Österreich beziehen sich auf Erhebungen aus dem Jahr 2000. „Eine zeitgemäße repräsentative Statistik zu FGM in Österreich ist dringend notwendig“, sagt Bayr, „um präventiv gegen weibliche Genitalverstümmelung tätig werden zu können“. ****
Bayr verwies in ihrer Stellungnahme auf die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG) der Vereinten Nationen. „Beim Ziel 5.3 geht es darum, schädliche Praktiken wie Zwangsheirat und weibliche Genitalverstümmelung bis 2030 vollkommen zu eliminieren.“ Österreich habe sich nicht nur den SDGs verpflichtet, „sondern auch der Meldung von Zahlen beim Erreichen des Fortschritts“, sagt Bayr. Auch die Istanbul-Konvention und der daraus hervorgegangene GREVIO-Bericht gegen häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt fordert von Österreich valide Zahlen zu FGM, so Bayr.
„Das European Institute for Gender Equality (EIGE) gibt eine gute Handhabe vor, wie Zahlen erhoben werden können“, sagt Bayr, die auf eine Datenbank in Portugal verweist, „wo jede Form von geschlechtsspezifischer Gewalt erhoben und erfasst wird“. In Portugal ist das Gesundheitspersonal dazu ausgebildet, „FGM zu erkennen und in die Datenbank einzuspeisen“, sagt Bayr.
Der Präventionsarbeit und der Unterstützung von betroffenen Frauen widmet sich auch das Wiener Programm für Frauengesundheit und dessen FGM-Beirat. „Es geht darum, Eltern zu erreichen und dafür zu gewinnen, ihren Töchtern FGM nicht anzutun“, sagt Kristina Hametner, die ein e-Learning-Programm der Stadt Wien für PädagogInnen zur Prävention von FGM vorgestellt hat. Damit wolle man PädagogInnen zum Thema FGM sensibilisieren und ihnen „den Weg weisen“, wie mit Verdachtsfällen umgegangen werden soll. (Schluss) ls/bj
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